Grundverständnis

Was ist Coaching?

Coaching richtet sich an einzelne Personen oder Personengruppen und fördert deren Fähigkeit zur Selbstorganisation sowohl im privaten Alltag als auch im Berufs- und Arbeitsleben. Coaching unterstützt die Person bei der Gestaltung ihrer persönlichen Entwicklung, ihrer sozialen Rollen und ihrer Kooperationsbeziehungen. Bewältigt werden Entscheidungs- und Handlungsanforderungen in unterschiedlichsten Lebenssituationen.

Wie wirkt Coaching?

Im Dialog zwischen Coach und Klient werden Reflexions- und Erfahrungsräume eröffnet und Klärungsprozesse initiiert. Durch die Erschließung neuer Perspektiven werden Entwicklungspotenziale und Handlungsspielräume erfahren, Lern- und Veränderungsprozesse angeregt und begleitet sowie die Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit gestärkt.

Vorgehensweise

DIALOG

Die Grundlage des Coachingprozesses ist der Dialog zwischen Coach und Klient. Coaching ist vertraulich und findet in einem geschützten Rahmen statt. Der Coachingprozess ist strukturiert, methodengeleitet und zeitlich begrenzt. Die Coachingziele und -themen werden durch den Klienten bestimmt und zu Beginn zwischen Coach und Klient verbindlich vereinbart. Trotz der Zielorientierung bleibt der Coachingprozess ergebnisoffen.

KLARE SPIELREGELN ZWISCHEN COACH UND KLIENT

In einem Dienstleistungsvertrag werden Rahmenbedingungen der Auftragserfüllung wie Zielsetzung, Ort, Zeitrahmen, Vorgehen, Evaluation, Honorarabsprachen, Verschwiegenheit etc. geregelt.

Im Unterschied zur reinen Fachberatung verstehen wir Coaching als eine Form der reflexiven Beratung, in der die Ressourcen der Klienten erschlossen werden und in der der Klient zur selbständigen Aufgabenbewältigung befähigt wird.

Voraussetzung

Coaching setzt daher Ihre Bereitschaft zur aktiven Beteiligung voraus. 

Dies gilt im übrigen auch dann, wenn die Beratungsleistung durch Dritte (insbesondere durch den Arbeitgeber) finanziert wird.

Coaching ist durch Theorie- und Methodenvielfalt gekennzeichnet, um das komplexe Gegenstandsfeld erfassen und bearbeiten zu können. Die verwendeten Theorien und Methoden entstammen vorwiegend den Sozial- und Geisteswissenschaften wie vor allem der Pädagogik, der Psychologie, der Soziologie, den Wirtschaftswissenschaften, der Philosophie oder den Sprachwissenschaften.

Was ist Coaching nicht?

Abgrenzung

Im Folgenden erläutern wir verwandten Beratungsformen, um den Unterschied deutlich zu machen. In der Praxis kann es für Klienten sinnvoll sein aus verschiedenen Beratungsformen zu wählen. Damit Sie die richtige Erwartungshaltung von unserem Angebot haben, erklären wir kurz, was Coaching nicht ist.

Expertenberatung

Ziel einer Expertenberatung  ist die Unterstützung bei der Lösung eines Problems durch die Bereitstellung besonderen Wissens und die Vermittlung desselben an den Klienten. In bestimmten Fällen können im Rahmen der Expertenberatung auch Implementierungs- oder Erprobungsaufgaben in Ausführung und Regie durch Experten übernommen werden. Die Bereitstellung und Vermittlung von vertieftem Expertenwissen ist in aller Regel nicht  Gegenstand im Coaching. Coaching baut auf der Expertise des Leistungserbringers zur Gestaltung und Steuerung von Reflexions- und Selbstreflexionsprozessen des Handelns auf und fokussiert die entsprechende Kompetenz der Klienten.

Psychotherapie

Ziel einer Psychotherapie  ist die Heilung oder Linderung einer professionell diagnostizierten psychischen Erkrankung. Der ärztliche oder psychologische Psychotherapeut verfügt über die für diese Aufgabe erforderliche diagnostische und therapeutische Expertise sowie die erforderliche Approbation. Coaching stellt keine  psychotherapeutische Behandlung dar noch kann es diese ersetzten.

Weiterbildung

Ziel einer Weiterbildung ist der Erwerb von Wissen und Kompetenzen zur weiteren Entwicklung von Talenten. Hierbei kommen verschiedene Lernverfahren zum Einsatz, der Abschluss einer Weiterbildung wird auf unterschiedliche Art und Weise dokumentiert und anerkannt. Die Verbesserung und Stärkung der fachlichen Kompetenzen von Menschen im Arbeits- und Berufsleben stehen im Vordergrund. Coaching ersetzt im weiteren Sinne keine Weiterbildungsmaßnahme.

Gesellschaftlicher Kontext

Der wachsende Zuspruch, den das Coaching erfährt, steht in auffälligem Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Wandlungsprozessen.

Steigende Anforderungen

Die steigende Komplexität, Flexibilität und Beschleunigung der globalisierten Netzwerkökonomie hat die Anforderungen an den Einzelnen in der Arbeitswelt stark verändert. Das Arbeitsleben ist heute zunehmend charakterisiert durch eine gestiegene Erwartung an die Eigenständigkeit, Ent-scheidungsfähigkeit und Eigenverantwortung des Einzelnen. Zugleich sind die Bereitschaft und Fähigkeit zur kooperativen Interaktion und effizienten Kommunikation unter den Bedingungen eines sich unablässig verändernden Arbeitsumfeldes notwendige Kompetenzen im Arbeitsprozess.

Aufgabe des Coachings

Vor dem Hintergrund dieser Anforderungen besteht die zentrale Aufgabe von Coaching in der Stärkung und Förderung der arbeitsbezogenen (Selbst-) Reflexionsfähigkeit, der Orientierungs- und Entscheidungsfähigkeit sowie der Handlungskompetenz der Person (bzw. Personengruppen). Coaching unterstützt die Resilienz der Person und ihre Fähigkeit zu (selbst-)verantwortlichem Handeln insbesondere in Situationen individueller, organisationaler und gesellschaftlicher Veränderung. Coaching stärkt und fördert den individuellen Entwicklungs- und Bildungsprozess – auch im Sinne der Idee des „lebenslangen Lernens“.

Ethik

Als Coach fühle ich mich einem humanistischen Menschenbild verpflichtet und begegne meinen Klienten mit Wertschätzung und Respekt. Ich verpflichte mich zur Verschwiegenheit der mir anvertrauten Informationen. Die Schweigepflicht gilt in dem zu Beginn der Beratungsbeziehung vereinbarten Umfang auch ggf. gegenüber der beauftragenden Organisation, die das Coaching finanziert.

Ein demokratisch-pluralistisches Gesellschaftsverständnis ist die Grundlage für die Beachtung der gesellschaftlichen und religiösen Deutungskonzepte der Klienten.